Synoptische Übersicht Kurzfrist - täglich 08 und 18 Uhr UTC
Synoptische Uebersicht - Kurzfristausgegeben am Montag, den 20.10.2025 um 18 UTC SCHLAGZEILE:Unbeständig mit Schauern, ganz vereinzelt kurze Gewitter. Im höheren Bergland, in Schauernähe, am Dienstag auch im Nordseeumfeld Böen Bft 7 bis 8. Auf exponierten Gipfeln (schwere) Sturmböen. Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 06 UTC Aktuell ... liegt Deutschland knapp vorderseitig eines Höhentroges, der von den Britischen Inseln bis nach Südfrankreich reicht. Er korrespondiert im Bodendruckfeld mit dem umfangreichen Tief IRAWAN, das zwei Kerne aufweist, zum einen über dem Norden Schottlands bzw. den Hebriden und zum anderen im Großraum London, jeweils mit einem Kerndruck knapp unter 985 hPa. Die zugehörige Okklusion hat bereits am Vormittag auf den Westen übergegriffen und verläuft aktuell von SchleswigHolstein südwärts bis in das östliche BaWü. Sie kam heute tagsüber nur sehr zögerlich ostwärts voran, mit dem weiter ostwärts Schwenken des Höhentroges und Übergreifen auf das Vorhersagegebiet bekommt sie aber eine gewisse Schubkomponente und hat so den Osten Deutschlands bis Dienstagfrüh weitgehend ostwärts überquert. Über dem Süden gerät sie allerdings ins Schleifen, sodass die Regionen etwa von der Oberpfalz bis zum Südschwarzwald noch präfrontal verbleiben. Im Frontbereich und knapp präfrontal fällt etwas Regen, mangels Hebung liegen die 12stündigen Mengen meist zwischen 1 und 3 mm, im Stau einiger Mittelgebirgekönnen auch bis 10 mm fallen. Mit Übergreifen des Höhentroges und Advektion höhenkalter Luft hat die Schichtung postfrontal labilisiert und es kommt zu Schauern oder schauerartigem Regen. Im Westen ist auch etwas CAPE vorhanden, sodass vor allem eingangs der Nacht im Westen einzelne Gewitter nicht ausgeschlossen sind. Durch die dann bessere Durchmischung, ausreichend Scherung und Höhenwinden bis 40 Knoten kann es in Verbindung mit kräftigeren Schauern und Gewittern zu Böen Bft 7 bis 8 kommen. Diese treten aber sehr lokal auf, sodass sie im Vorhinein schwer zu bewarnen sein werden. Bei wiederholten Schauern sind vor allem im Westen und Südwesten auch mal Regenmengen zwischen 5 und 15 mm in 12 Stunden möglich, sonstsind ebenfalls meist nur wenige Millimeter zu erwarten. Auch abseits der Schauer spielt der Wind eine Rolle, denn am Rande des Tiefs istder Druckgradient leicht erhöht und verschärft sich noch mit Annäherung eines Bodentroges im Laufe der Nacht vor allem in Nordseenähe. So kommt es in höheren Lagen der Mittelgebirge zu Böen Bft 7 bis 8 aus Südost bis Südwest, in exponierten Gipfellagen (Brocken, Feldberg/Schwarzwald) sind auch Sturmböen oderschwere Sturmböen Bft 9 bis 10 möglich. An der See überwiegt zunächst noch ablandiger Wind, sodass sich warnwürdige Böen zunächst noch auf die offene Nordsee ggfs. auch Sylt beschränken. Die Nacht verläuft im Westen und Nordwesten relativ mild bei Tiefstwerten zwischen 13 und 9 Grad, sonst sind bei teils aufgelockerter Bewölkung und noch windschwächeren Verhältnissen Tiefstwerte zwischen 9 und 5 Grad zu erwarten. Dienstag ... schwenkt der Höhentrog ost/nordostwärts über Deutschland hinweg. Der südliche Kern des Bodentiefs IRAWAN füllt sich auf und der resultierende Bodentrog schwenkt vom Nordwesten weiter über die Deutsche Bucht hinweg RichtungSkagerrak. So kommt es an der Nordsee zu starken bis stürmischen Böen, wobei derWind von Südost auf Südwest dreht. Im höheren Bergland nimmt der Wind sogar nochein wenig zu, sodass auf dem Brocken am späten Vormittag vorübergehend auch orkanartige Böen Bft 11 möglich sind. Von der Eifel bis nach Westniedersachsen zeigt insbesondere ICOND2 EPS mit Durchschwenken des Bodentroges erhöhte Wahrscheinlichkeiten für Böen Bft 7. Nach Durchschwenken des Bodentroges nimmt der Wind am Nachmittag und Abend vor allem im Landesinneren rasch wieder ab.Sonst bleibt der Wind vor allem in Schauernähe weiterhin Thema. Denn mit Durchschwenken des Troges treten vor allem in der Nordhälfte häufig Schauer auf.Für Gewitter reicht die Labilität voraussichtlich nicht aus (T500 hPa um 21 Grad, T850 hPa um +5 Grad). ICOND2 zeigt diesbezüglich auch keine Signale. In Verbindung mit Schauern sind dann weiter Böen Bft 7 möglich, vor allem am Vormittag im Nordwesten vereinzelt auch Böen Bft 8. Die über dem Süden schleifende Front kommt durch eine Wellenbildung über Frankreich wieder etwas nordwärts voran, sodass es auch von RLP und dem Saarlandbis nach Nordbayern etwas regnet. Auch präfrontal kommt über dem Süden etwas Regen auf, der teils konvektiven Charakter annimmt. Mitunter ist in der leicht labilen Luftmasse auch ein einzelnes Gewitter nicht ausgeschlossen. Insgesamt fallen die 12stündigen Regenmengen aber gering aus und liegen meist zwischen 1 und 5 mm. Dazwischen gibt es etwa von der Eifel über Hessen bis nach Sachsen und Südbrandenburg einen Bereich, in dem sich die Schauertätigkeit sehr in Grenzen hält, oft bleibt es sogar trocken. Vor allem nach Osten zu (Lausitz, Erzgebirgsvorland) kann sich auch häufiger die Sonne durchsetzen.Bei Höchstwerten zwischen 13 und lokal 18 Grad bleibt es für die Jahreszeit mild. In der Nacht zum Mittwoch zieht der o.e. Trog ab. Ihm folgt von Benelux ein weiterer Kurzwellentrog, der schließlich über den Norden und die Mitte des Landes hinweg ostwärts schwenkt. Dadurch bleibt die Schaueraktivität in der Nordhälfte zunächst aufrecht, lässt aber in der zweiten Nachthälfte rückseitig der Trogachse deutlich nach. Die Mengen bleiben mit maximal 2 mm eher gering. Die schleifende Front wird langsam Richtung Alpen gedrückt, sodass es auch über dem Süden gebietsweise etwas regnen kann. Der Druckgradient fächert weiter auf und der Wind lässt weiter nach. In exponierten Kamm und Gipfellagen gibt es aber noch stürmische Böen, auf dem Brocken auch Sturmböen. Auch auf einigen Nordseeinseln gibt es noch Böen Bft 7 aus Südwest. Die Temperatur geht auf Werte um 11 Grad im Nordwesten und Norden zurück, sonst auf 9 bis 5 Grad. Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 06 UTC Mittwoch ... können die Ausführungen der Frühübersicht weitgehend beibehalten werden. Allerdings werden die Frontalwelle bzw. das Randtief mit dem neuen Lauf beispielsweise für Mittwoch 12 UTC nun ein wenig weiter südlich und immerhin 4 hPa schwächer gerechnet. Die südlichere Zugbahn wird in der Nacht zum Donnerstagim Vergleich zu den Vorläufen noch deutlicher. An der weiteren Entwicklung Richtung Donnerstag hin zu einem Sturmtief hat sich aber nichts geändert, wenngleich die Modellunterschiede immer noch groß sind. Ausgangs der Nacht zum Donnerstag liegt das Sturmtief schließlich nach ICON mit einem Kerndruck knapp unter 976 hPa im Bereich des Seegebietes Thames, nach IFS (knapp unter 982 hPa, noch 00 UTC Lauf) über Nordbelgien, bei GFS (knapp unter 984 hPa, 06 UTC Lauf) nördlich der Eifel und bei UK10 (ebenfalls noch 00 UTC Lauf) über dem Seegebiet südliches Humber und einem Kerndruck von knapp unter 968 hPa. Auch wenn die Entwicklung des Tiefs erst zum Donnerstag hin für uns richtig interessant wird, dürfte der Wind ausgangs der Nacht in der Westhälfte bereits zunehmen, vornehmlich zunächst in höheren Lagen (Ausnahme GFS) mit Böen Bft 7 bis 8, exponiert 9. Modellvergleich und einschätzungBis einschließlich Dienstag wir die Entwicklung der Wetterlage weitgehend übereinstimmend prognostiziert. Am Mittwoch werden die Unterschiede vor allem hinsichtlich der anstehenden Sturmtiefentwicklung deutlicher. Sie wurden bereitsim Text erwähnt. Vorhersage und Beratungszentrale Offenbach Dipl. Met. Johanna Anger |
Synoptische Übersicht - Kurzfrist
Die Synoptische Übersicht - Kurzfrist zeigt auf der Grundlage der verschiedenen Modellrechnungen die Einschätzung und Entwicklung des Wetterverlaufs für den Zeitraum Heute bis Übermorgen.
Erläuterungen zum Aufbau des Berichtes sowie die Bedeutung der speziellen Begriffe und Abkürzungen finden Sie hier
Aufbau und Erklärungen