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Synoptische Übersicht Mittelfrist - täglich mittags

syn Vorhersage

Synoptische Uebersicht - Mittelfrist

T ausgegeben am Sonntag, den 31.08.2025 um 10.30 UTC
Zunächst sehr wechselhaft, ab kommenden Wochenende Wetterberuhigung.

Synoptische Entwicklung bis zum Sonntag, den 07.09.2025 Wetterbestimmend für die kommende Woche ist ein umfangreicher und hochreichender Trogkomplex mit mehreren Kernen und "Randtrögen", die sich von Grönland zum einen über Island bis nach Mitteleuropa erstreckt und zum andern von Grönland ausgehend eine Ausprägung über dem östlichen Nordatlantik stützt. Die Tröge ziehen über Deutschland hinweg und sorgen für einen unbeständigen Witterungsabschnitt, bei der mäßig warme und feuchte Luftmassen vom Atlantik heran advehiert werden. Ende nächste Woche regeneriert sich der Trog von Grönland erneut über dem Atlantik, so dass auf dessen Vorderseite deutliche wärmere Luftmassen einströmen können. Gleichzeitig wölbt sich von Nordwestafrika ausgehend ein Rücken in Richtung Süd-, Mittel- später auch nach Nordeuropa auf. Damit stabilisiert sich das Wetter bei uns und eine umfangreiche Antizyklone sorgt für ruhiges, warmes und sonniges Wetter. Zu Begin der Mittelfrist am Mittwoch zieht zum einen ein Randtrog nach Osten ab, wobei gleichzeitig von Frankreich ein neuer Trog mit eingelagerter Frontalzone auf Westdeutschland übergreift. Entlang der Frontalzone entsteht gestützt durch eine weiteren Randtrog vor Westeuropa eine kräftigere Wellenentwicklung bei der sich ein 1000er Tief entwickelt. Dieses Wellentief sorgt zu einem deutlichen Anstieg des Druckgradienten und damit im Nordwesten für verbreitet Windböen, an der Küste und auf den Mittelgebirgen auch für Sturmböen aus Süd bis Südwest. Gleichzeigt gelangen etwas mildere und feuchtere Luftmassen mit erhöhtem CAPE nach Deutschland. An der Frontalzone kommt es immer wieder zu Wellenentwicklungen, so dass diese am Donnerstag nur zögerlich nach Osten vorankommt. In der feuchtwarmen Luftmasse sind mit etwas erhöhter Scherung auch kräftige Gewitterentwicklungen denkbar. Auch organisierte Strukturen sind nicht auszuschließen. Es bleibt mild mit Höchstwerte zwischen 22 und 26 Grad. Nachts bleibt es ebenfalls zweistellig.
 
 Am Freitag
zieht der Randtrog und auch die Frontalzone ostwärts ab, dabei gelangen etwas trockenere und kühlere Luftmassen von Westen her zu uns. Insgesamt nimmt antizyklonaler Einfluss zu und die Niederschläge lassen nach. Gebietsweise wird es ein recht sonniger Tag. Im Südosten hälft sich am längsten die feuchter Luftmasse.
 
 Am Samstag
und Sonntag nimmt der Hochdruckeinfluss weiter zu, im Laufe des Wochenende gelangen an der Vorderseite des Atlantischen Troges wieder sehr milde bis warme Luftmassen zu uns. Liegen die 850 hPa Temperaturen am Samstag früh noch bei 7 Grad im Westen, liegen sie Sonntagabend bei bis zu 17 Grad. Auch in der erweiterten Mittelfrist soll unser Wettercharakter von der Antizyklone bestimmt werden. Demnach soll es trocken, mild und sonnig werden.

Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die Konsistenz ist im Groben recht gut. Die Großwetterlage, dass bis nächsten Donnerstag SWz bzw. TrW vorherrschend sein soll und im Anschluss, sich der Trog über dem Atlantik regeneriert und Mitteleuropa in den Anstrom wärmere Luftmassen aus Südwesten gelangt und gleichzeitig das Geopotenzial hochreichend ansteigt, wird auch von den Vorläufen gestützt. Jedoch gibt es teils deutliche Abweichungen, was evtl. Randtröge mit eingelagerten Frontensystemen angeht. Im Detail, wann es wo regnet oder auch der Wind auffrischt, ist nicht sicher. Das Temperaturniveau wird dagegen halbwegs stabil simuliert. Da ergeben sich nur Unterschiede aufgrund der unterschiedlichen Bewölkungssituation.

Vergleich mit anderen globalen Modellen
Bis Freitag simulieren die betrachteten Globalmodelle die Wetterentwicklung ähnlich, wobei alle teils deutliche Unterschiede bei der genauen Randtrogkonfiguration haben. Auch das Wellentief wird teils gar nicht oder gänzlich anders simuliert. Ab Samstag sieht vor allem das GFS das Ansteigen des Geopotenzials nicht so stark wie das IFS. GFS simuliert den regenerierten Trog über dem Atlantik deutlich näher an Westeuropa und die Antizyklone etwas schwächer als IFS. UK10 und ICON sehen die Situation aber ähnlich wie IFS.

Bewertung der Ensemblevorhersagen
Der Spread in den Plumes für Offenbach ist bis einschließlich Mittwoch recht eng, nachfolgend öffnet er sich deutlich. Wobei zu erwähnen ist, dass der operationelle IFS lauf durchaus sich im Bereich von 10 bis 30 % der Member bewegt. Andere Member lassen bereits am Freitag das Geopotenzial und auch die Temperaturen deutlich ansteigen. Das Ensemble des GFS sieht dies ähnlich. In der Clusteranalyse des ECMWFs gibt es 6 verschiedene Cluster, die ab Freitag eine Mischung von positiver NAO und Blocking sind. Im Laufe des kommenden Wochenendes aber zunehmend zum Blocking übergehen und auch in der erweiterten Mittelfristbereich dabei bleibt. Der operationelle Lauf befindet sich mit 12 Membern in Cluster 2.

Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen Sturm: Aktuell noch sehr unsicher die Entwicklung eines Wellentiefs, das am Mittwoch über die Britischen Inseln zur Nordsee zieht, dabei an Küste und westlichen Bergland stürmische evtl. auch Sturmböen gering wahrscheinlich. Gewitter:
 
 Am Donnerstag
erhöhtes Risiko vor kräftigen evtl. auch organisierten Gewitterentwicklungen mit Starkregen, Sturmböen und Hagel. Starkregen/Dauerregen:
 
 Am Donnerstag
teils anhaltende konvektiv verstärke Regenfälle, im Nordwestanstau der Mittelgebirge und an den Alpen evtl. höhere Summen. Lokal bis in den Unwetterbereich gering wahrscheinlich. Basis für Mittelfristvorhersage IFS, EPS, MOSMIX

VBZ Offenbach / Dipl. Met. Christina Speicher

Datenbasis : Deutscher Wetterdienst - Text ungekuerzt

Übersicht - Mittelfrist

Die Synoptische Übersicht - Mittelfrist zeigt auf der Grundlage der verschiedenen Modellrechnungen die Einschätzung und Entwicklung des Wetterverlaufs für den  Zeitraum 3. bis 7. Folgetag.
Erläuterungen zum Aufbau des Berichtes sowie die Bedeutung der speziellen Begriffe und Abkürzungen finden Sie hier 
 
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